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Weniger ist mehr: Ist Minimalismus nur ein Trend?

Die meisten von uns träumen von Reichtum und verbinden ihn mit Glück und dem perfekten Leben. Nicht umsonst heißt es »Geld macht glücklich«. Mit Geld kann man sich alles kaufen und reisen, wohin man will. Wer viel besitzt, muss doch rundum zufrieden sein, oder?

Reichtum ist nicht gleich Reichtum

Menschen, die sich ein Dach über den Kopf und ausreichend zu essen leisten können, verstehen unter Reichtum etwas anderes, als diejenigen, für die geregelte Mahlzeiten purer Luxus sind. Umso mehr wir besitzen, desto mehr wollen wir haben. Es kann uns nie genug sein. Dennoch entscheiden sich immer mehr Leute für Minimalismus.

Warum wird freiwillig ein minimalistisches Leben gewählt?

Für jemanden, der wenig hat, klingt es vielleicht befremdlich, aus freien Stücken mit weniger auszukommen, doch Besitz bedeutet nicht automatisch, glücklich zu sein. Manchmal kann er auch zur Belastung werden und unglücklich machen. Wer viel hat, muss sich um vieles kümmern. Ist die Auswahl zu groß, muss permanent eine Entscheidung getroffen werden. So sind wir immer beschäftigt und verlieren wir die wirklich wichtigen Dinge im Leben aus den Augen.

Eigenes Verhalten kritisch hinterfragen

Wenn wir ehrlich sind, besitzen wir alle unnötigen Kram. Allein in unseren Kleiderschränken lassen sich mehr Klamotten finden, als wir bräuchten. Dadurch, dass wir rund um die Uhr einkaufen können, sind wir es gewohnt, alles in Überfluss zu haben.

Manche Menschen fühlen sich leer und versuchen durch Shopping diese Leere zu füllen. Doch, das Einzige, was sich füllt, ist die Wohnung. Sinnloses Einkaufen macht nicht glücklich. Wenn uns also viel Besitz unglücklich macht, vielleicht macht uns dann im Umkehrschluss wenig zu haben glücklich, weil wir die Dinge mehr schätzen.

Erste Schritte in ein neues Leben

Hat man sich für ein minimalistisches Leben entschieden, steht zunächst das Ausmisten der Wohnung an. Es ist erschreckend, festzustellen, was sich im Laufe der Zeit angesammelt hat. Manchmal entdeckt man längst vergessene Sachen und merkt, wie wenig von all den Dingen täglich zum Einsatz kommen. Den unnötigen Kram auszusortieren, fällt somit nicht schwer. Ist die Entrümpelung erledigt, tritt oft ein befreiendes Gefühl ein. Vielleicht kann man mit den ausgemisteten Sachen auch noch jemanden glücklich machen, der nicht so viel besitzt.

Verpflichtungen reduzieren

Minimalisten wollen aber nicht nur auf übermäßigen Besitz und Konsum verzichten, der Minimalismus zieht sich durch alle Lebensbereiche. So werden Hobbys hinterfragt und vielleicht das eine oder andere gestrichen und so mehr freie Zeit geschaffen. Auch Freundschaften werden kritisch betrachtet. Im Zeitalter des Internets sind wir fast alle in den sozialen Medien vertreten und haben dort einige hundert Freunde. Bei genauerem Nachdenken stellen wir fest, dass uns nur ein Bruchteil davon wichtig ist. Zu manchen haben wir schon ewig keinen Kontakt mehr, bei anderen handelt es sich um reine Onlinebekanntschaften, die es nie ins reale Leben schaffen. Eine kleine Aufräumaktion in der Freundesliste kann uns einen befreienden Glücksmoment verschaffen. Es kann auch guttun, seine Internetzeiten bewusster zu gestalten. Oft verplempern wir zu viel Zeit online.

Menschen, mit einem stressigen Job hinterfragen, ob es das ist, was sie bis zur Rente tun wollen oder sie sich lieber etwas anderes suchen. Sie verdienen dann weniger, haben aber mehr Freizeit. Die Entscheidung, welche Veränderungen stattfinden sollen, trifft jeder Minimalist für sich. Der eine ist radikaler und schmeißt einen Großteil seiner Möbel raus und der nächste behält seine Büchersammlung.

Welche Vorteile hat der Minimalismus?

Wenn wir nicht von einem Termin zum nächsten hetzen müssen und weniger Verpflichtungen haben, schaffen wir mehr Zeit für uns, die wir für Aktivitäten nutzen können, die uns wirklich wichtig sind. Unser Leben wird selbstbestimmter und wir sind glücklicher. Das Ziel des Minimalismus ist es, mit sich und seinem Leben zufrieden zu sein. Sinkt der Stresspegel, wirkt sich dies positiv auf die Gesundheit aus.

Ein minimalistisches Konsumverhalten schützt die Umwelt. Es wird weniger Geld zum Leben benötigt, sodass die Arbeitszeit reduziert werden kann. Bei wirklich notwendigen Sachen kann mehr auf die Qualität geachtet werden, statt Billigprodukte zu kaufen. Ganz nebenbei lässt sich die Wohnung einfacher reinigen, wenn kein unnötiger Kram herumsteht.

Fazit: Minimalismus macht frei und glücklich, solange er freiwillig gewählt wird und die Grundbedürfnisse befriedigt werden. Ein minimalistisches Leben hat viele Vorteile. Es ist gut für unsere Gesundheit und schützt sogar unsere Umwelt. Wie weit der Einzelne geht, ist eine individuelle Entscheidung. Schließlich geht es darum, mit sich und seinem Leben glücklich zu sein.

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