Die Hausratversicherung gehört zu den sinnvollen Versicherungen. Mit ihr lässt sich das Hab und Gut finanziell absichern. Denn kaum jemand könnte seine Sachen im Verlustfall aus eigenen Mitteln komplett neu anschaffen. Selbst, wenn man glaubt, nichts Wertvolles zu besitzen, kann schnell eine ordentliche Summe zusammenkommen, sobald man alles zusammengerechnet hat. Für manche Besitztümer wurde vielleicht länger gespart oder gar ein Kredit aufgenommen. Ein Verlust solcher Gegenstände ist besonders schmerzhaft.
Was gehört zum Hausrat?
Zum Hausrat zählen alle beweglichen Sachen, die sich in einem Haus oder einer Wohnung befinden, wie Möbel, Kleidung, Geschirr und Elektrogeräte. Die Gegenstände in Kellern oder Dachböden gehören ebenfalls dazu. Ist in der Hausratversicherung eine Außenversicherung eingeschlossen, sind auch Besitztümer wie Gartenmöbel oder Gartengeräte mitversichert.
Die Gegenstände müssen sich nicht zwangsläufig in der eigenen Wohnung befinden. Sie sind beispielsweise auch während des Urlaubs versichert, wenn etwas aus dem Hotelzimmer gestohlen wird. Allerdings sind Aufenthalte außerhalb des im Vertrag angegebenen Wohnorts meist auf eine maximale Dauer von 3 Monaten begrenzt. Der Hausrat von Kindern, die in der Ausbildung sind und woanders leben, ist ebenfalls weiterhin in der Familienversicherung mitversichert.
Versichert sind auch gemietete oder geliehene Gegenstände, solange die Leih- oder Mietdauer 3 Monate nicht überschreitet. Manche Versicherungsgesellschaften schließen sogar bestimmte Objekte wie Smartphones aus, da speziell mit diesen Geräten viele Betrugsversuche stattfinden.
Fahrradschutz einschließen
Bei hochpreisigen Rädern ist es ratsam, einen Fahrradschutz einzuschließen, da Räder häufig gestohlen werden. Ohne solch einen Schutz ist das Rad nur versichert, wenn es aus einem verschlossenen Raum, wie dem Keller entwendet wird. Mit dem zusätzlichen Schutz wird es auch ersetzt, falls es auf der Straße geklaut wird. Vorausgesetzt, es war durch ein Fahrradschloss gesichert.
Unverschlossene Fahrräder sind generell nicht geschützt. Ist das Rad abhandengekommen, muss eine Anzeige bei der Polizei erstattet werden. Für die Versicherung muss man sich diese bescheinigen lassen. Außerdem wird die Rechnung des Rades benötigt. Wer sie verlegt hat, kann sich vom Händler den Kauf bestätigen lassen.
Was ist abgesichert?
Die Hausratversicherung deckt Schäden ab, die durch Feuer, Sturm, Hagel, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl und Vandalismus und Raub nach einem Einbruch entstanden sind. Moderne Hausratversicherungen schließen auch Schäden durch Cyberangriffe oder Trickbetrug ein.
Für die meisten Gegenstände wird der Schaden zum Neuwert erstattet. Für Wertgegenstände wie Schmuck gibt es oftmals eine Obergrenze. Es werden neben den zerstörten beziehungsweise abhandengekommenen Sachen sogar Kosten für Aufräumarbeiten, Reparaturarbeiten, Hotelkosten, falls die eigene Wohnung nicht bewohnbar ist, übernommen.
Einige Schadenursachen müssen zusätzlich abgesichert werden. Darunter fallen Überspannung durch Blitzschlag und Schäden durch weitere Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen, Starkregen und Lawinen. Wer viele Glasmöbel oder Aquarien besitzt, kann eine Glasversicherung einschließen. Aquarien- oder Wasserbettbesitzer sollten ihre Hausratversicherung außerdem um eine Wasserschadenversicherung erweitern. Es gibt einige Zusatzbausteine, die gewählt werden können. Hier muss der Versicherungsnehmer schauen, was er wirklich benötigt.
Was ist nicht versichert?
Nicht versichert sind Schäden, die durch den Versicherungsnehmer mutwillig oder grob fahrlässig selbst verursacht werden. Auch Schäden, die durch Ereignisse wie Kriege oder Erdbeben entstehen, sind ausgeschlossen.
Höhe der Versicherungssumme
Wer ganz genau sein möchte, müsste seinen kompletten Hausstand auflisten und alle Neupreise ermitteln. Das wäre der sicherste Weg, im Katastrophenfall wirklich alles erstattet zu bekommen. Da dies ziemlich aufwändig ist und die wenigsten sich die Zeit dafür nehmen, wird als Faustregel ein Wert von mindestens 600 bis 750 Euro pro Quadratmeter gerechnet. Wer besonders teure Gegenstände, wie Gemälde oder Schmuck besitzt, sollte zumindest ihren Wert errechnen und zu der durch die Faustregel ermittelten Summe hinzurechnen.
Was kostet eine Hausratversicherung?
Die günstigsten Versicherungen beginnen bei einem mittleren zweistelligen Betrag im Jahr. Darin sind dann allerdings keine Extras wie Elementarschäden, Glasmöbel oder Fahrraddiebstahl auf der Straße abgesichert. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, muss mit einem niedrigen dreistelligen Jahresbeitrag rechnen. Die Beitragshöhe richtet sich nach dem individuellen Bedarf und natürlich auch danach, ob ein Selbstbehalt gewählt wird. Genauso kann der Wohnort den Preis stark beeinflussen. In ländlicher Gegend ist die Hausratversicherung wesentlich preiswerter als in der Großstadt.
Fazit: Wer im Verlustfall seinen Hausstand nicht aus eigenen finanziellen Mitteln ersetzen kann, sollte im Besitz einer Hausratversicherung sein. Um möglichst wenig zu bezahlen, aber doch gut geschützt zu sein, lohnt es sich die verschiedenen Tarife miteinander zu vergleichen. Dabei sollte wie bei jeder Versicherung das Hauptaugenmerk in erster Linie auf der Leistung und dem individuellen Bedarf liegen.
