You are currently viewing Altersvorsorge durch private Rentenversicherung

Altersvorsorge durch private Rentenversicherung

Die gesetzliche Rentenversicherung reicht definitiv nicht aus, um später einen entspannten Lebensabend zu haben. Bereits jetzt kommen viele Rentner mit ihrer Rente kaum über die Runden. Für zukünftige Generationen sieht die Prognose noch düsterer aus. Unsere Lebenserwartung steigt, somit gibt es immer mehr Rentenleistungsempfänger, jedoch schrumpft die Zahl der Einzahler ins gesetzliche Rentensystem. Es ist unausweichlich, privat vorzusorgen. Die private Rentenversicherung ist einer der Bausteine zur Altersvorsorge.

Auf Nummer sicher gehen mit dem Klassiker

Die klassische private Rentenversicherung garantiert einen festen Zins auf den angesparten Beitrag, somit kennt der Versicherte seine Mindestrente bereits bei Abschluss des Vertrages. Durch Überschüsse könnte die Rente höher ausfallen als zugesichert. Statt der lebenslangen monatlichen Rentenzahlung kann das Kapital auch als einmalige Kapitalabfindung ausgezahlt werden.

Dem Garantiezins konnte man in den letzten Jahren allerdings beim Sinken zusehen. Vor dem Jahr 2000 gab es noch garantierte 4 Prozent, aktuell liegt die Verzinsung gerade mal bei 0,25 Prozent. Ein Zwanzigjähriger, der mit 20 vor zwanzig Jahren eine Summe X angespart hat, bekommt deutlich mehr garantierte Rente, als ein Zwanzigjähriger, der heute dieselbe Summe bei gleicher Beitragsdauer ansparen würde. Die klassische Rentenversicherung ist somit ziemlich unattraktiv geworden.

Mut zum Risiko mit fondsgebundener Rentenversicherung

Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung wird ein Großteil der eingezahlten Beiträge in Investmentfonds und Aktien investiert. Je nach Entwicklung der Anlagen können Versicherte sich bei guter Rendite über eine hohe Rente freuen, aber genauso gut kann es zu Wertverlusten und einer geringeren Rente kommen. Versicherer garantieren deshalb keine Rentenhöhe.

Es gibt nur einen Rentenfaktor, der angibt, wie viel Rente pro angesparten 10.000 Euro ausgezahlt wird. Liegt der Faktor beispielsweise bei 25 und der Versicherte hat bis zum Rentenbeginn insgesamt 100.000 Euro angespart, beträgt die monatliche Rentenhöhe 250 Euro. Je größer der Faktor, umso höher fällt die Rente aus. Das Kapital kann hier ebenfalls als Einmalzahlung überwiesen werden.

Ein Totalverlust ist unwahrscheinlich, da die Anlage breit gestreut wird. Umso größer das Anlageportfolio eines Versicherers desto besser. Zu einem Teilverlust kann es dennoch kommen. Wer sich für diese Form der Altersvorsorge entscheidet, muss sich darüber im Klaren sein. In einigen neueren Tarifen wird auch eine Kombination aus klassischer und fondsgebundener Rentenversicherung angeboten. Das bedeutet, dass eine kleinere Rentensumme garantiert wird und zeitgleich eine gute Rendite erwirtschaftet werden könnte.

Fondsgebundene Rentenversicherung sollte der Versicherte nie aus den Augen verlieren. Entwickeln sich bestimmte Fonds nicht wie geplant, ist es ratsam, das Kapital umzuschichten. Speziell dann, wenn der Rentenbeginn kurz bevorsteht und die Zeit fehlt, um Verluste auszusitzen, ist es vorteilhaft, in risikoärmere Werte umzuschichten. Bei seriösen Versicherungen ist das jederzeit kostenlos möglich. Das setzt voraus, dass sich der Versicherungsnehmer etwas auskennt und weiß, was er macht. Andernfalls muss er sich auf den Experten der Versicherungsgesellschaft verlassen und hat keine Kontrolle.

Kosten nicht unterschätzen

Vor einigen Jahren wurden die Versicherer dazu verpflichtet, die Kosten ihrer Produkte offen zu legen. Bei der fondsgebundenen Rente gibt es nicht nur die klassischen Versicherungskosten, wie Verwaltungsgebühren des Vertrages und Vermittlerprovisonen, hier kommen noch Kapitalanlagekosten hinzu. Zu hohe Kosten fressen schnell die Rendite auf.

Sind Rentenversicherungen von der Steuer absetzbar?

Wurde der Vertrag vor dem 01.01.2005 abgeschlossen, können sowohl die klassische als auch die fondsgebundene Rentenversicherung in der Einkommenssteuer unter Vorsorgeaufwendungen berücksichtigt werden. Für Verträge, die später geschlossen wurden, gilt dies nicht mehr. Generell lassen sich nur noch die Riester Rente und die Rürup Rente von der Steuer absetzen.

Besteuerung der privaten Rentenversicherung

Auch hier spielt das Jahr 2005 eine Rolle. Alle Verträge mit einer Mindestvertragsdauer von 12 und einer Beitragszahlungsdauer von mindestens 5 Jahren, die vor 2005 abgeschlossen wurden, sind komplett steuerfrei. Seit 01.01.2005 gibt es die Abgeltungssteuer für Einkünfte aus Kapitalerträgen.

Wird die Kapitalabfindung gewählt, müssen 25 Prozent Abgeltungssteuer auf den Gewinn gezahlt werden. Dies wird vom Versicherer automatisch ausgeführt. Wer Mitglied in der Kirche ist, zahlt auch Kirchensteuer auf seine Erträge. Bei monatlicher Rentenzahlung muss Einkommenssteuer auf den Ertragsanteil der Rente abgeführt werden.

Umso eher, desto besser

Mit der Altersvorsorge kann man nicht zeitig genug anfangen. Umso früher man beginnt, desto kleiner können die monatlichen Sparbeiträge ausfallen. Wer sich erst spät Gedanken über seinen Lebensabend macht, muss monatlich ordentlich in die Tasche greifen, um noch eine anständige Summe anzusparen.

Mit oder ohne Dynamik?

In der Rentenversicherung kann bei Vertragsabschluss eine Beitragsdynamik eingeschlossen werden. Das bedeutet, der Beitrag erhöht sich jährlich um einen vereinbarten Prozentsatz. Meist liegt dieser zwischen einem und fünf Prozent. Zwar wirkt die Erhöhung einer Inflation entgegen, allerdings wächst dadurch nicht nur der Beitrag, die Kosten können ebenfalls steigen. Eine Dynamik verhält sich wie ein neu abgeschlossener Vertrag, somit können wieder Abschlusskosten, Verwaltungskosten und vielleicht sogar neue Provisionskosten entstehen.

Fazit: Für Neukunden ist die klassische Rentenversicherung kaum noch sinnvoll. Wer im Besitz eines alten Vertrages mit hohem Garantiezins ist, sollte diesen auf jeden Fall behalten. Bei fondsgebundenen Rentenversicherungen ist einiges zu beachten, damit es sich auch lohnt. Der Tarif sollte:

  • ein großes Anlageportfolio haben,
  • kostengünstig bei Abschluss- und Verwaltungskosten sein,
  • eigene Auswahl der Fonds bieten und
  • flexibel beim Umschichten sein.

https://finanzgeplauder.de/altersvorsorge-durch-private-rentenversicherung/

Schreibe einen Kommentar